Städte neu denken. Vernetzt in Europa/ Miasta połączone w Europie
Der alternative (T) Raum, was können Kunst & Kultur, was können wir tun, um Begegnung in und zwischen unseren Städten lebendig zu gestalten?
Dieser Frage gingen Kunst- und Kulturschaffenden aus Berlin und Wrocław im Rahmen des 5. BERLIN_kultur_forum_WROCŁAW gemeinsam nach und begaben sich auf Entdeckungsreise durch ihre Städte. Starttag war der 17.2. – jeweils 10 Berliner und Breslauer Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Theater, Tanz, Performance, Fotografie und Architektur setzten sich zwei Tage lang mit verschiedenen künstlerischen und gesellschaftspolitischen Inititativen, Projekten und Kunstaktionen auseinander. Auch wenn wir unsere Reise mit dem Kulturzug nach Wrocław leider aufgrund des Sturmtiefs auf das Wochende vom 26.-27.3. 2022 verschieben mussten, hat die 5. Edition unseres Projekts bereits Fahrt aufgenommen. Nach vier erfolgreichen Kulturforen, die 2018-2020 ebenso wie das 5. Kulturforum mit der Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und vieler Projektpartner in beiden Städten durchgeführt wurden, freuen wir uns sehr, dass wir im Centre Français de Berlin einen neuen Kooperationspartner gefunden haben und weben mit großen Elan auch in der Zwischenzeit an dem Netzwerk , das unsere Städte und die Regionen dazwischen weiter zusammenwachsen lässt.
Unser Ziel ist es, Akteure der Kunst- und Kulturszenen beider Städte in Dialog zu bringen und neue Expert*innen für den Austausch zu gewinnen – so z.B. die Straßenoper „Wem gehört Lauratibor“, die „Guerilla Architects“ u.v.m.
Das 5. BERLIN_kultur_forum_WROCŁAW ist ein Projekt, an dem alle beteiligten Projektpartner weiterhin interessiert sind – das Netzwerk baut auf inzwischen jahrelangen Kontakten auf und beteiligt nun neue Kunst- und Kulturschaffende an der Suche nach innovativen Wegen, alternative Räume zu erschließen, um Begegnungsmöglichkeiten aller in den Städten zu schaffen und Partizipation zu ermöglichen. Wir freuen uns bereits auf den zweiten Teil in Wrocław und danken allen Projektpartnern:
WIK-Wroclawski Institut Kultury, Kulturzug Berlin-Wrocław, Centre Français de Berlin
Das Projekt wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa Projekt jest wspierany i finansowany przez Senat Miasta Berlina ds. Kultury i Europy
Das Ausstellungsprojekt Lepsze Jutro — Das bessere Morgen entstand im Januar 2021 als Kooperationsprojekt von Convivium Berlin e.V. und BWA Wrocław Galerie Sztuki Współczesnej im Rahmen des 4. Berlin_Kulturforum_Wrocław – gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
https://bettertomorrow.bwa.wroc.pl/de/galerie/
Lepsze Jutro – so heißt eine der Kleingartenkolonien im Breslauer Stadtteil Ołbin, die aufgrund ihrer attraktiven urbanen Lage zurzeit von Investoren bedroht ist. Im Jahre 2018 beschäftigte sich eine gleichnamige Ausstellung der BWA Wrocław mit der Geschichte städtischer Kleingartenanlagen, aber auch mit dem in der jüngeren Bevölkerung stetig beliebter werdenden urban gardening sowie dem gesellschaftlichen und inklusiven Potential städtischer Gärten.
Zu den eingeladenen Künstlerinnen gehörte damals die Fotografin Aleksandra Nowysz mit ihrem Zyklus zur üppigen Pflanzenwelt und der vernakulären Architektur der urbanen Gartenkultur, wie sie die Künstlerin aus ihrem Fenster ihrer Wohnung in Ołbin beobachtet hat. Über die ihrem Projekt zugrundeliegende Idee schrieb sie damals: „Stell dir das Geflecht unserer Städte vor, durchwirkt von der Natur, die dich mit Nahrung versorgt und dich durchatmen lässt und deren Teil du bist. So könnte das bessere Morgen aussehen“.
Die Pandemie und die mit ihr einhergehende neue Lebensrealität der Jahre 2020/21 hat die bisherige Ordnung der Dinge auf den Kopf gestellt – Menschen, die ihr eigenes kleines Stück Natur nutzen konnten, waren plötzlich privilegiert. In einer Situation der anhaltenden sozialen Distanz wurde der Kontakt zum lebendigen Grün der Natur zu einem der dringendsten menschlichen Bedürfnisse.
Das Projekt Lepsze Jutro – Das bessere Morgengreift die aktuellen globalen Ereignisse auf und rückt unsere persönlichen Erfahrungen in und mit ihnen in den Fokus. Im Rahmen des online geplanten und als virtuelle Galerie entwickelten Ausstellungsprojektes präsentieren wir Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin und Wrocław: Aleksandra Nowyszund Lukas Hoffmannaus dem Bereich der visuellen Künste sowie Silke Langeund HubertKostkiewicz, die in der Welt der Klänge künstlerisch beheimatet sind. Zu den Bildern, eingefangen im festgesetzten Rahmen des Objektivs, entstanden eigens hierfür komponierte Klanginstallationen.
Die Fotografien von Aleksandra Nowysz und Lukas Hoffmann zeigen einen unentflechtbaren Stoff – von Menschenhand geschaffene Objekte und frei gewachsene Naturwelten. Wie Oskar Wilde sagte: „Wäre die Natur behaglich, hätten die Menschen die Architektur nicht erfunden.” Und obwohl wir versuchen, sie uns zu eigen zu machen und unterzuordnen, so findet sie für gewöhnlich einen Weg, den erlittenen Verlust auf andere Weise auszugleichen.
Die Klänge Silke Langes und Hubert Kostkiewiczs entspringen sehr unterschiedlichen Welten und Techniken und scheinen doch auf ähnlich subtile Weise hörbar zu machen, was sich auf den ersten Blick entzieht. Der organische Klang des Akkordeons Silke Langes ruft Bilder des urtümlichen menschlichen Bedürfnisses nach Nähe und dem unmittelbaren Kontakt zur Natur wach. Hubert Kostkiewiczs gesammelte akustische Fragmente lassen uns die Natur im Dschungel urbaner Hürden erleben, die sie mühelos zu überwinden scheint.
Die Idee des in Kooperation von Convivium Berlin e.V. und BWA Wrocław entstandenen Ausstellungsprojekts formuliert einen Ansatz, mit den Bedingungen umzugehen, in denen Kunst- und Kulturschaffendesich zurzeit bewegen. In ihm schwingt auch die Hoffnung mit, Schlüsse aus diesen gemeinsam gemachten Erfahrungen ziehen zu können.
Die Pandemie hat einen unmittelbaren Bezug zu unserem Verhalten, dem Wirken der Menschen auf der Erde, wie zum Beispiel der Klimakrise oder der Massentierhaltung. Wir hoffen also sehr, dass sich diese Erkenntnisse positiv auf unser zukünftiges Handeln und das Finden nachhaltiger Lösungswege aus diesen Dilemmata auswirken werden, um gemeinsam das bessere Morgen herbeiführen zu können.
JOANNA STEMBALSKA, JOANNA KOBYŁT
Künstlerinnen / Wrocław: Aleksandra Nowysz (Fotografie), Hubert Kostkiewicz (Musik) Künstlerinnen / Berlin: Lukas Hoffmann (Fotografie), Silke Lange (Musik)Kuratorinnen: Joanna Stembalska und Joanna Kobyłt in Zusammenarbeit mit Maciej Bujko
Konzept der Corporate Identity: Jurek MossakowskiEntwurf der Webseite: Aleksandra KaszubowskaProduktion / BWA Wrocław: Monika Marciniak Pressearbeit / BWA Wrocław: Klementyna Sęga, Żaneta Wańczyk Koordination / BWA Wrocław: Berenika Nikodemska Projektrealisierung und Koordination / CONVIVIUM Berlin e.V.: Ewa Stróżczyńska-Wille, Natalie Wasserman, Oliver Spatz Pressearbeit / CONVIVIUM Berlin e.V.: Oliver Spatz
In dem Ausstellungsprojekt ist ein Fragment aus Hubert Kostkiewiczs Musikstück „Emergetyki“ zu hören. Das gleichnamige Album nahm er im Rahmen eines Stipendiums des Stadtpräsidenten von Wroclaw 2020 auf. Das Album erscheint in Kürze bei der amerikanischen Plattenfirma Dinzu Artefacts: https://www.dinzuartefacts.com/.
Künstler*innen / Wrocław: Aleksandra Nowysz (Fotografie), Hubert Kostkiewicz (Musik)
Künstler*innen / Berlin: Lukas Hoffmann (Fotografie), Silke Lange (Musik) Kuratorinnen: Joanna Stembalska und Joanna Kobyłt in Zusammenarbeit mit Maciej Bujko
Konzept der Corporate Identity: Jurek Mossakowski Entwurf der Webseite: Aleksandra Kaszubowska Produktion / BWA Wrocław: Monika Marciniak
Projektrealisierung und Koordination / CONVIVIUM Berlin e.V.:
Ewa Stróżczyńska-Wille, Natalie Wasserman, Oliver Spatz
Pressearbeit / CONVIVIUM Berlin e.V.: Oliver Spatz
In dem Ausstellungsprojekt ist ein Fragment aus Hubert Kostkiewiczs Musikstück „Emergetyki“ zu hören. Das gleichnamige Album nahm er im Rahmen eines Stipendiums des Stadtpräsidenten von Wroclaw 2020 auf. Das Album erscheint in Kürze bei der amerikanischen Plattenfirma Dinzu Artefacts:
dieses Programm bietet sowohl eine Betreuuung durch Mentor*innen als auch ein Honorar und eine Online-Präsentation der Arbeitsergebnisse. Thema: Wohin mit Europa/ Dokąd z Europą, das wir im Rahmen eines gesellschaftlichen Dialogs zur Zukunft Europas verankert sehen.
Das BERLIN_kulturforum_WROCŁAW ist ein Kooperationsprojekt des Kulturzugs Berlin-Wrocław, des Convivium Berlin e.V. sowie der Strefa Kultury Wrocław, der Nachfolgeinstitution der Koordinationsstelle der Europäischen Kulturhauptstadt Wrocław 2016 – gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Unser Ziel ist es, den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Kunst- und Kulturschaffenden der Städte Berlin und Wrocław zu intensivieren.
Im I. Teil des Kulturforums (2018), entwarfen Kulturschaffende (Tanz, Fotografie,Experimentelle Musik) beider Städte Projektideen, die im Kulturforum II weiter entwickelt wurden und im III. Teil (2019) in Präsentationen, Diskussionen und Workshops in beiden Städten resultierten.
Die Vernetzung der Kulturlandschaften Berlin und Wrocławs hat 2020 den Lockdown und die Grenzschließung konstruktiv überstanden – zum Jahresende befinden wir uns in einem neuen Status Quo, in dem persönliche grenzübergreifende Kontakte unter sich (jeden Moment) verändern könnenden Parametern stattfinden – Hier sind die Akteure in beiden Städten gefragt, verlässliche Wege und neue tragfähige Formate zu finden und sich vor allem darüber auszutauschen, wie grenzübergreifende Zusammenarbeit weiterhin lebendig gehalten und gestaltet werden kann.
International wirkende Kunstschaffende aus Wrocław und Berlin fanden sich daher am 27.11. 2020 zu einer Konferenz mit dem Titel „Die Kraft der Städte. Vernetzt in Europa“ zusammen, um auch künftig kooperativ arbeiten und ein diverses Publikum in den Dialog zwischen den Städten einbinden zu können.
Themen
„Lust auf grenzüberschreitende Kultur trotz Corona“, „Corona, nur das Vorspiel? – Kultur im Zeichen des Klimawandels“, „Diversität und Stadtkultur“ (vor dem Hintergrund der Migration und Mobilität), „Künstleraustausch mit hybriden Residenzen“, „Wo bleibt das Live-Moment in der Musik/Performance…ist Live-Stream wirklich ́live ́ erlebbar?“ – waren einige der ausgewählten Themenzusammenhänge. Abschließend diskutierten wir gemeinsam mit einer interessierten Öffentlichkeit die Potenziale und möglichen Zukunftsszenarien grenzüberschreitender Zusammenarbeit.
Es trafen sich also Kunstschaffende zu Impulsreferaten und Gesprächen in Zweier-Konstellationen in Berlin und Wrocław und waren über eine Live-Schaltung online auch mit außenstehenden Interessenten verbunden.
Im Rahmen des Kulturforums waren am 22.10.2020 Vertreter*innen der jungen Berliner Jazz-Szene beim Breslauer Bass&Beat-Festival mit grossem Erfolg präsent – glücklicherweise hatte das noch geklappt, bevor die neuen Quarantäneregelungen in Kraft traten. Jakub Olejnik, der Leiter, des Bass&Beat- Festivals ist Kulturforums- Teilnehmer der ersten Stunde und wirkte ebenso wie einige der Musiker*innen an der Konferenz mit.
Es war uns ein großes Anliegen, die Partner*innen der vorangegangen Kulturforums-Projekte in beiden Städten anzusprechen, aber auch Akteure mit an Bord zu holen, die sich in ihrer grenzübergreifenden Arbeit denselben Herausforderungen gegenübersehen. Flankiert wurde die bilaterale Konferenz durch kulturelle Beiträge, um allen Teilnehmenden durch dieses Showcase einen Einblick in die aktuelle Live-Kultur Berlins und Wrocławs zu geben.
Es war uns eine große Freude das 4. BERLIN_kulturforum_WROCŁAW im Dialog mit so vielen Partner*innen und Interessierten durchzuführen – „Die Kraft der Städte“ in einem vernetzten Europa ist und bleibt Dank des Engagements so vieler erfahrbar und lebendig. Dafür danken wir allen Beteiligten sehr herzlich!
Kulturzentrum in KRAKAUER HAUS, Hintere Insel Schütt 34, 90403 Nürnberg Ausstellungsdauer: 12. Dezember 2019 bis 26. Januar 2020 Kuratorin der Ausstellung: Dorota Kabiesz
BERLIN_kulturforum_WROCŁAW Die Kraft der Städte. Vernetzt in Europa Berlin und Wrocław trennen nicht viel mehr als 300 Kilometer voneinander. Seit Wrocław im Jahre 2016 als Europäische Kulturhauptstadt gefeiert wurde, verbinden die kulturellen Landschaften beider Städte immer tragfähigere Fäden – das Berlin_kulturforum_Wrocław ist einer davon. Im November 2018 als Kooperationsprojekt des Kulturzugs Berlin-Wrocław und Strefa Kultury mit der Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa aus der Taufe gehoben, trägt es dazu bei, eine noch stabilere Grundlage für Vernetzungsprojekte zu schaffen. Rund zwanzig Kunstschaffende aus Fotografie, Tanz, Choreographie und Musik, aber auch Kuratorinnen aus Berlin und Wrocław trafen sich im März 2019 zum zweiten Mal, um ihre bereits im Herbst skizzierten Kooperationsprojekte inhaltlich, künstlerisch und methodisch zu vertiefen. Unterstützt wurde dieser Entwicklungsprozess nicht nur durch den Erfahrungskontext beider koordinierender Partner, sondern auch durch die Expertise in der Vernetzung erfahrener Berliner Künstlerinnen – wie Be van Vark (Tanz), Joanna Kosowska (Fotografie), Lisa Benjes (Musik) sowie Kultureinrichtungen wie HAU-Hebbel am Ufer, Sophiensaele, Haus der Kulturen der Welt oder C/O Zentrum für Fotografie. Um allen Teilnehmenden einen aktiven Zugang zu beiden Städten zu ermöglichen, wurden im zweiten Kulturforum Study-Visits eingerichtet. Die Kooperationsteams konnten ihre Konzepte so vor Ort mit den jeweiligen Partnern weiterentwickeln und auf geeignete Spielstätten zuschneiden. Schon die ersten Schritte hinterließen ihre Spuren und ebneten im dritten Teil des Berlin_kulturforum_Wrocław den Weg für drei Kooperationsprojekte zwischen Berlin und Wrocław. Und mitten in Europa. Im Sommer und Herbst 2019 war es dann soweit: Lives in Between, Ciałość / Bodywholeness und Transit beings / Transitwesen kamen in beiden Städten zur Aufführung und wir freuen uns, dass wir auch 2020 die Distanz von Berliner und Breslauer Kunst- und Kulturschaffenden noch kleiner werden zu lassen – geplant ist ein weiteres Berlin_Kulturforum_Wrocław zum Thema Städte in Bewegung „DIE GROSSE UNBEKANNTE/ WIELKA NIEWIADOMA / THE GREAT UNKNOWN“ (Arbeitstitel). Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Natalie Wasserman, Ewa Stróżczyńska-Wille, Oliver Spatz